Am 5. Juli 2024 fand am Zuse-Institut Berlin das 22.KOBV-Forum unter dem Motto „Suchen mit und ohne Ko-Pilot – Ein Zwischenstand“ statt. Bei strahlendem Sonnenschein nutzten rund 100 Teilnehmer:innen die Chance, sich bei uns zu informieren, persönlich zu treffen und auszutauschen. Den ersten Themenblock eröffnete Beate Rusch, die Geschäftsführende Leiterin der KOBV-Verbundzentrale. Sie führte ins Programm ein und begrüßte die Anwesenden.

„Wie findet man den kürzesten Weg zum Ziel, wenn der Weg das Ziel ist?“ Dieser Frage widmete sich Prof. Dr. Thorsten Koch, der Leiter der KOBV-Verbundzentrale. In seinem kurzweiligen und informativen Vortrag sprach er über die Veränderungen durch den Einsatz von Maschinen, Computerunterstützung und künstlicher Intelligenz. Seine wichtigste Botschaft: „Wie wir Informationen suchen und rezipieren wird sich ändern“.
 
Schon fast traditionell schloss sich an die Keynote die Vorstellung der KOBV-Services an. Die Kolleg:innen der verschiedenen Services berichteten von Erreichtem seit dem letzten KOBV-Forum und stellten auch die wichtige Frage: Was wäre, wenn es den Dienst nicht mehr geben würde?

Edwin Pretz, Leiter der Verbundzentrale des BVB, informierte die Anwesenden mit seinem Vortrag „Auf der Zielgeraden: FOLIO in Bayern“ zum aktuellen Stand der Einführung von FOLIO für die bayerischen Verbundbibliotheken.

Während der Mittagspause gab es im Foyer und im Seminarraum erstmals einen Postermarktplatz, bei dem die Kolleg:innen aus KOBV-Bibliotheken verschiedene Projekte und neue Dienste vorstellten.

Nach der Mittagspause eröffnete unser Kollege Tim Kunt vom FAN-Projekt den Themenblock „Evolution des Findens – von der Karteikarte über webOPAC und Discovery zu KI (AT)“, der von Dr. Frank Seeliger (TH Wildau) moderiert wurde. Tim Kunt sprach über die „Evolution des Findens – Datenbanksuche mit LLMs“, und gab einen wichtigen Denkanstoß: Es sollten Lösungen für Probleme gesucht werden und nicht Probleme für Lösungen. Large Language Models (LLM) seien kein Datenbankersatz und die Kombination von LLMs und existierender Datenbankarchitektur sei nicht trivial.  Er erinnerte daran, die „User Experience“ immer mitzudenken und pragmatisch zu gestalten.

Im Anschluss folgte der hybride Teil der Veranstaltung. Die Podiumsdiskussion wurde von zusätzlich 40 Teilnehmer:innen online verfolgt. Die Diskussionsrunde mit Dr. Franziska Klatt (TU Berlin), Prof. Dr. Thorsten Koch (KOBV) und Dr. Peter Leinen (DNB) drehte sich um Informationsvermittlung unter Einsatz von KI und Infrastruktur. Peter Leinen nannte eine klare Take-Home-Message: Bibliotheken haben grundsätzlich keine ausreichenden Ressourcen, um eigene KI-Modelle zu trainieren.

Im informellen Themenblock 3 ging es ums Edutainment: Ein „Prompt-Battle“ – oder auch passender für den KOBV „Wortgefecht“ – wurde von Xenia Kitaeva (digiS) moderiert. Nach einer kurzen Einführung in die Kunst des Promptens (mit und für KI) sind Johanna Gröpler (FU Berlin) und Tobias Höhnow (UB Potsdam) gegeneinander angetreten. Aufgabe war es, durch ChatGPT innerhalb von maximal zwei Minuten das Ende zu einer vorgegebenen Geschichte erzählen zu lassen, ohne den Titel oder den/die Autor:in der Geschichte zu kennen. Die Zuschauer:innen sollten anschließend abstimmen, wer das Battle gewonnen hat. Doch mit gleich großem Applaus für beide Kombattant:innen fiel die Entscheidung schwer und beide wurden zu Sieger:innen erklärt.

Wir haben uns sehr gefreut über den Zuspruch auf dieser schönen, lebendigen Veranstaltung und danken allen Teilnehmer:innen, externen Redner:innen und Moderator:innen!

Die Präsentationen zu den Vorträgen stehen Ihnen zur Verfügung auf der Forumsseite.