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Features der Repository-Software OPUS 4

Datenmodell

Die OPUS-Standardauslieferung kennt gut 50 Felder. Diese Felder dienen der Beschreibung von Dokumenten und orientieren sich an dem Gemeinsamen Vokabular für Publikations- und Dokumenttypen. Darüber hinaus können anwenderseitig lokale Felder (sogenannte „Enrichments“) für die Eingabe, Anzeige und Ausgabe definiert werden. Dokumente können zu Sammlungen zusammengefasst werden.

Ablieferung an die DNB

Die Ablieferung von Netzpublikationen an die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) wird in OPUS 4 über die OAI-Schnittstelle realisiert, die das Protokoll OAI-PMH verwendet und webbasiert ist. Die DNB als OAI-Harvester stellt Anfragen per HTTP und erhält eine HTTP-Antwort mit den angeforderten Metadaten zurück, die in eine XML-Struktur eingebettet sind. Mit der Verwendung des Schemas „XMetaDissPlus“ und der darin enthaltenen Transfer-URL können auch die vorhandenen Volltexte automatisiert abgeholt werden.

Berechtigungen

Die Vergabe und Verwaltung von Zugriffsberechtigungen ist in OPUS 4 über Nutzerkonten, Nutzerrollen und IP Adressbereiche geregelt. Über die Nutzerkonten werden die Zugangsdaten (Name und Passwort) und die Zuordnung zu Nutzerrollen festgelegt. Über die Nutzerrollen erfolgt die Vergabe von Zugriffsrechten. Mit der Definition von IP Adressbereichen und deren Zuordnung zu bestimmten Nutzerrollen kann festgelegt werden, welche Zugriffsrechte innerhalb des angegebenen Bereichs gelten.

Bibliographie

OPUS 4 bietet mit der Bibliographie-Funktion die Möglichkeit, alle Publikationen einer Institution innerhalb eines bestimmten Zeitraums über OPUS nachzuweisen, unabhängig davon, ob es sich um elektronische Publikationen handelt und ob ein Volltext vorliegt. Prinzipiell gehören alle in OPUS eingestellten Dokumente zum Repositorium. Darüber hinaus kann es Dokumente geben, die zusätzlich noch zur Bibliographie gehören und entsprechend gekennzeichnet werden („Gehört zur Bibliographie“).

Dokumenttypen

Grundlage für das Veröffentlichen von Dokumenten bilden die Dokumenttypen, die in Form von spezifischen Veröffentlichungsformularen hinterlegt sind. OPUS 4 liefert standardmäßig 25 vordefinierte Dokumenttypen (plus einem Beispiel-Dokumenttyp „Alle Felder“) aus, die anhand des Gemeinsamen Vokabulars für Publikations- und Dokumenttypen benannt und auch daran angelehnt definiert sind.

Embargo-Datum

Manche Veröffentlichungen dürfen erst nach Ablauf einer bestimmten Frist frei zugänglich sein. In OPUS 4 definiert das Embargo-Datum, bis zu welchem Zeitpunkt der Volltext eines Dokuments unter Verschluss gehalten wird. Auf der Frontdoor erscheint ein entsprechender Hinweis. Metadaten können eingesehen werden.

Export

OPUS 4 bietet folgende Möglichkeiten, um Metadaten zu exportieren:

  • Export nach XML, BibTex und RIS aus der Frontdoor,
  • Export nach XML, BibTex, CSV und RIS aus den Ergebnislisten von „Suchen“ oder „Browsen“,
  • Abruf über die OAI-Schnittstelle.

Import

Der Import von Daten nach OPUS ist auf folgenden Wegen möglich:

  • Skriptbasierter (Massen-)Import von Metadaten (bibliographische Beschreibungen), dafür ist es notwendig, die zu importierenden Daten auf OPUS-IMPORT-XML
  • Import von Daten mit Volltexten aus Fremdsystemen über die SWORD-Schnittstelle (siehe Referenzbeschreibung von SWORD in der OPUS-Dokumentation).
  • Import von Open-Access-Veröffentlichungen aus Verlagen über das Projekt „DeepGreen“

Forschungsdaten

Es gibt verschiedene Möglichkeiten Forschungsdaten mit OPUS zu publizieren. Sollen Forschungsdaten als Grundlage einer Veröffentlichung mitgegeben werden, können die Forschungsdaten als zusätzliche Datei zu der Publikation hochgeladen werden und in einem Bemerkungsfeld auf die Daten hingewiesen werden. Es ist auch möglich für Forschungsdaten einen eigenen Dokumenttyp anzulegen. Das hat den Vorteil, dass die Daten detaillierter beschrieben und entsprechend gefunden werden können.

Frontdoor (Landing Page)

Die Titelanzeige eines Dokuments wird in OPUS „Frontdoor“ genannt. Hier werden alle bibliographischen Daten eines Dokuments angezeigt und, wenn vorhanden, die Links zu den zugehörigen Dateien (wie z.B. zum Volltext).

Literaturlisten

OPUS 4 bietet die Möglichkeit, Publikationslisten zu generieren und in Form von Literaturlisten in eigene Webseiten einzubinden.

Suche

Die Suchfunktionen in OPUS werden über die integrierte Suchmaschine Solr realisiert. Angeboten wird eine einfache, gefelderte Suche, ein Browsing über Listen. Trefferlisten werden über Facetten eingeschränkt. Die Suchindices sind fest definiert. In der Administration gibt es zusätzliche Sucheinstiege über Nummern und Filterungen über den Status eines Dokumentes.

URN-Vergabe

URN steht für Uniform Resource Name und dient zur eindeutigen und dauerhaften Adressierung der Dokumente im Internet. URNs können in OPUS 4 automatisch vergeben werden. Der in OPUS 4 generierte URN bezieht sich auf die „Frontdoor“ (also die bibliographische Beschreibung des Dokuments) und nicht auf die (einzelnen) Dateien.

  • Zuständig für die URN-Vergabe ist die Deutsche Nationalbibliothek.
  • Die KOBV-Zentrale kooperiert mit der DNB, die einen nationalen URN-Resolving-Dienst aufgebaut hat.
  • Mehr zur URN-Vergabe: http://www.persistent-identifier.de/

DOI

OPUS 4 bietet die Möglichkeit der automatischen Generierung und Registrierung von Digital Object Identifiern (DOI). Eine DOI ist ein eindeutiger und persistenter Identifikator für beliebige Objekte, z.B. eine Publikation oder ein Forschungsdatensatz. Die Implementierung in OPUS verknüpft DOIs auf der Ebene der OPUS-Dokumente und nicht mit (einzelnen) Dateien. DOIs können von akademischen Institutionen mit dem Fokus auf Forschungsdaten, wie Universitäten und Hochschulen, beim DataCite-Konsortium registriert werden. Voraussetzung ist ein entsprechender Vertrag und Zuteilung des DOI-Präfix, der im OPUS hinterlegt wird.

Veröffentlichen

Neben der Suche und dem Browsen stellt das Veröffentlichen von Dokumenten die dritte zentrale Funktion in OPUS dar. Grundlage für das Veröffentlichen von Dokumenten bilden die Dokumenttypen, die in spezifischen Formularen bereitgestellt werden. Die Dokumente werden über die Web-Oberfläche wie folgt in OPUS 4 eingestellt:

  1. Auswahl des Dokumenttyps und (optional) Laden der Datei(en).
  2. Eingabe der Metadaten basierend auf dem gewählten Dokumenttyp.
  3. Prüfung der Eingaben und Bestätigung – oder zurück, um Eingaben zu ändern.
  4. Prüfung und Freigabe durch den Betreiber.

Veröffentlichungsstatistik

In der Administration wird die Veröffentlichungsstatistik der publizierten Dokumente nach Gesamtanzahl, Jahr, Monat und Dokumenttyp angezeigt.

Nutzungsstatistik

Zur Erstellung der Nutzungsstatistik sollte eine Software verwendet werden, welche Zugriffe aus Logfiles auswerten kann, wie z.B. das freie Webanalyse-Tool „AWStats“ oder die Open-Source-Software „ePusta“.

Die Software „ePuSta“ wurde für die Umgebung von OPUS4 angepasst und auf GitHub bereitgestellt.

Für die Analyse der Nutzerzugriffe der vom KOBV gehosteten OPUS 4-Repositorien wird die Software „ePuSta“ verwendet.
Mit ePuSta werden die Anzahl der Downloads des Dokumentes sowie die Zugriffe auf die Frontdoor ausgewertet. Die Berechnung der Statistik erfolgt auf Grundlage des COUNTER-Standards. Über eine REST-Schnittstelle können die verarbeiteten Daten abgerufen werden.

Administration über Web

Die Administration von OPUS 4 erfolgt größtenteils über eine Web-Oberfläche nach der Anmeldung mit einem privilegierten Benutzer. Über diese Oberfläche können sowohl die Dokumente als auch Zusatzinformationen wie Sammlungen, Schriftenreihen, Lizenzen, Sprachen, Informationen für die DNB und Zugriffskontrollen angelegt und geändert und Oberflächenanpassungen vorgenommen als auch Systeminformationen angezeigt werden. Es ist möglich eigene Benutzer anzulegen, die nur für einen Teil der administrativen Tätigkeiten berechtigt sind.

Personenmanagement

Über den Menüpunkt „Personenmanagement“ haben Administratoren die Möglichkeit, Metadaten zu vorhandenen Personenfeldern zu ändern. Es kann an dieser Stelle die Person über mehrere Dokumente hinweg geändert, z.B. der Name korrigiert oder eine Personen-ID hinzugefügt werden.

Sammlungen

Hierarchische Systeme wie z.B. Institutionen (Organigramme von Universitäten, Arbeitsgruppen, Forschungsbereiche) und Klassifikationen (DDC, CCS, PACS, JEL, MSC, BKL), aber auch Einträge für die Zuordnung von Dokumenten zu bestimmten Gruppierungen wie z.B. Autoren (für Publikationslisten), OpenAIRE und Open Access, werden in OPUS4 über Sammlungen verwaltet. Diese Sammlungen sind über das „Browsen“ zugänglich und können im Administrationsbereich angelegt und geändert werden.

Schriftenreihen (Zeitschriften)

Die Schriftenreihe (auch Serie, Serienwerk, Reihenwerk, Nummerierte Reihe) gehört gemeinsam mit den Periodika zu den fortlaufenden Sammelwerken. Schriftenreihen sind wie Periodika zeitlich unbegrenzt, haben also keinen festgelegten Abschluss. Im Gegensatz zu den Periodika (z. B. Tageszeitung) erscheinen die einzelnen Teile einer Schriftenreihe in der Regel jedoch nicht in regelmäßigen zeitlichen Abständen. Diese Schriftenreihen sind über das „Browsen“ zugänglich und können im Administrationsbereich angelegt und geändert werden.

Standards

OPUS 4 unterstützt die folgenden Standards:

  • OpenURL
  • OAI-PMH
  • URN-DNB
  • XMetaDissPlus
  • OpenAIRE (Version 3)
  • xepicur
  • Print on Demand (ePubli)
  • Google Scholar
  • BibTex
  • RIS
  • SWORD

Vernetzung und Sichtbarkeit

Über die OAI-Schnittstelle, die Indexierung durch Suchmaschinen und API-Funktionen werden die OPUS-Dokumente weiter verteilt und dadurch national und international sichtbar:

  • BASE
  • COAR
  • Google
  • Google-Scholar
  • OpenAIRE
  • DataCite
  • DNB-Katalog

Open-Access-Sichtbarkeit

Entsprechend der DINI-Anforderungen werden Open-Access-Dokumente in der Suchanzeige besonders graphisch gekennzeichnet. Voraussetzung dafür ist, das Dokument der Sammlung „open_access“ zuzuordnen.

Alternativ kann bei Repositorien, in denen alle Dokumente den Status „open-access“ besitzen, ein spezieller Hinweis neben dem Logo platziert werden.